Die Augen gehören zu den sensibelsten Organen des Menschen – der Spiegel zur Seele, so heißt es. Gerade in diesem Bereich können auch kleinste Verletzungen schwerwiegende Folgen haben. Im Alltag lauern einige Verletzungsrisiken. Deshalb möchten wir Ihnen wichtige Verhaltensregeln für Augen-Notfälle mit auf den Weg geben.
Ein Ball, der aufs Auge knallt, unvorsichtiges Gefuchtel mit dem Schirm oder eine explodierende Sprudelflasche. Solche Alltagsunfälle passieren relativ häufig. Wer sich am Auge verletzt, sollte nicht lange selbst daran laborieren, sondern schnellstmöglich den Augenarzt aufsuchen.
Es gibt aber auch Situationen, in denen sofortige Erste Hilfe das Schlimmste verhindern kann. Dies ist der Fall bei möglichen Verätzungen durch Haushaltsreiniger oder Waschmittel. Das Auge sollte dann umgehend gespült werden. Notfalls, wenn kein Wasser zur Hand ist, kann sogar mit Limonade oder Bier gespült werden. Wichtig ist dabei, dass die verdünnte Säure oder Lauge nicht in das andere Auge läuft. Anschließend sollten Sie den Krankenwagen rufen. Auch bei leichten Verätzungen durch Essig oder Zitrone ist die oberste Regel, schnell und gründlich mit Wasser zu spülen. Wenn das Auge auch nach einer Stunde noch gerötet, schmerzhaft und lichtempfindlich ist, sollten Sie zum Arzt gehen.
Direkt zum Arzt ist jedoch die Devise bei im Auge steckenden Fremdkörpern. Hand- oder Heimwerker sind häufig betroffen, wenn beim Sägen oder Bohren keine Schutzbrille getragen wird. Man sollte keinesfalls versuchen, den Splitter selbst herauszuziehen, denn die Gefahr ist groß, das Auge dabei noch stärker zu verletzen. Bei kleineren Fremdkörpern wie Sandkörnchen oder kleinen Fliegen, hilft sich das Auge selbst, indem es mit Tränen den Fremdkörper ausschwemmt.Dabei können Sie das Auge unterstützen, indem Sie mit einem sauberen Tuch in Richtung Nasenbein reiben oder mit Wasser spülen. Aber auch in solchen Fällen, sollten Sie zum Arzt gehen, wenn Schmerzen oder Rötungen nicht nachlassen.
Bei Stich- oder Schnittverletzungen, etwa durch Palmblätter beim Blumengießen oder Glasschnitte, heißt es, Augen geschlossen gehalten und sofort zum Arzt bringen lassen. Wenn die Hornhaut oder sogar dahinter liegende Schichten verletzt wurden, müssen diese operativ behandelt werden. Kleine Kratzer an der Hornhautoberfläche können sehr schmerzhaft sein, heilen aber in der Regel von selbst. Sollten die Beschwerden nach zwei Tagen nicht abgeklungen sein, ist ein Arztbesuch ratsam. Keinesfalls sollten Sie irgendwelche Salben oder Augentropfen verwenden, die noch vom letzten Augenarztbesuch „übrig“ geblieben sind. Auch Prellungen des Augapfels kommen nicht selten vor, beispielsweise durch Steine, die beim Rasenmähen hochgeschleudert werden oder verirrte Bälle. Bei einem blauen Auge besteht auch immer die Gefahr innerer Augenverletzungen. Daher sollte auch in solchen Fällen der Augenarzt die Verletzung begutachten.
Achten Sie auf sich und Ihre Augen – und gehen Sie im Zweifel lieber einmal mehr zum Augenarzt!
