Unter Orthokeratologie versteht man ein Verfahren, welches zur Behandlung bei Kurzsichtigkeit angewendet wird. Darunter versteht man die kontrollierte Veränderung der Hornhautform. Die sogenannten Ortho K Linsen werden über Nacht getragen. Bei geschlossenem Auge wirkt die Linse auf die Hornhaut und verändert diese.
Nach einer Schlafzeit von mindestens sieben Stunden können Kurzsichtige bis maximal minus 5,0 Dioptrien und Menschen mit einem Astigmatismus bis zu 2,5 Dioptrien, ganze 80-100 Prozent ihrer Sehfähigkeit wieder erlangen. Somit kann tagsüber ganz auf Brille oder "normale" Kontaktlinsen verzichtet werden.
Bei einer Schlafzeit von unter sieben Stunden funktioniert das Verfahren nicht einwandfrei, da die Nachtlinsen erst nach fünf Stunden Schlaf 100 Prozent ihrer Leistung erreicht haben. Die Sehkraft bleibt allerdings nur erhalten, wenn die Ortho K Linsen auch jede Nacht getragen werden, denn es handelt sich um ein reversibles Verfahren. Das bedeutet, dass der Ausgangszustand der Hornhaut Stück für Stück wieder hergestellt wird, wenn die Linsen nicht regelmäßig beim Schlafen getragen werden.
Ortho K Linsen sind gasdurchlässige und formstabile Linsen, die jedes Jahr gegen neue ausgetauscht werden müssen. Des Weiteren gelten sie als die gesündeste Form des Kontaktlinsentragens, weil das Auge tagsüber ungehindert mit Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen versorgt werden kann.
Ein Nachteil dieser Linsen ist allerdings, dass sie nicht von Optikern oder Augenärzten angepasst werden können. Das übernehmen spezielle Kontaktlinsenstudios oder -institute. Einerseits liegt das daran, dass man für die Anpassung ganz bestimmte Messgeräte benötigt, die "normale" Optiker oder Augenärzte nur selten besitzen. Die Anpassung nimmt viel Zeit in Anspruch, die Optiker oder Augenärzte meist nicht haben. Nur wenige dieser Fachleute sind mit dem Verfahren der Orthokeratologie vertraut, sodass die meisten Optiker und Augenärzte keinerlei Erfahrungen damit haben.
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